Das SeeRoc-Projekt wurde mit dem Ziel gegründet, Studierenden die Möglichkeit zu bieten, aktiv an der Entwicklung, Konstruktion und Erprobung von Experimentalraketen zu arbeiten. Der Fokus liegt darauf, technische Innovationen voranzutreiben, praktische ingenieurwissenschaftliche Erfahrungen zu sammeln und ein langfristiges Raketenprogramm aufzubauen. Initiiert wurde das Projekt durch Levin Schatz, der ein Konzept für eine studentische Raketenentwicklung entwickelte. Der Name SeeRoc steht für ein strukturiertes und ambitioniertes Raketenprojekt, das den Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur für zukünftige Generationen von Studierenden anstrebt.

Der erste Meilenstein ist die Teilnahme an der European Rocketry Challenge (EuRoC) mit einer Experimentalrakete in der 3-km-Kategorie. Das Projekt umfasst sämtliche Entwicklungsphasen – von der Konzeption über das Design und die Fertigung bis hin zur Erprobung und dem finalen Start. Die dabei gesammelten Erkenntnisse und die entwickelte Infrastruktur sollen genutzt werden, um in den Folgejahren in der 9-km-Kategorie anzutreten und die technische Komplexität der Raketen weiter zu steigern.

SeeRoc verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, indem verschiedene Disziplinen der Ingenieurwissenschaften miteinander verknüpft werden. Studierende erarbeiten Lösungen in den Bereichen Aerodynamik, Antriebstechnik, Avionik und Bergungssysteme. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Optimierung von Prüfständen, um die Sicherheit und Effizienz der Raketen zu gewährleisten. Durch die systematische Dokumentation aller Prozesse wird sichergestellt, dass zukünftige Teams auf erprobte Methoden und bestehendes Wissen aufbauen können, um ambitioniertere Projekte zu realisieren.

Langfristig strebt SeeRoc an, über den Wettbewerb hinaus größere Meilensteine zu erreichen, etwa die Annäherung an die Kármán-Linie oder die Implementierung einer Vektorsteuerung. Das Projekt soll eine nachhaltige Basis für Studierende schaffen, um kontinuierlich an neuen Herausforderungen der Raketentechnik zu arbeiten und die Grenzen der studentischen Raumfahrttechnologie weiter auszudehnen.